Categories Lebensstil

Good Bones – Ein Blick hinter die Kulissen einer außergewöhnlichen Renovierungsset

Im Immobilien Jargon beschreibt der Ausdruck „Good Bones“ ein Haus, das trotz seines äußeren Zustands eine solide Grundstruktur besitzt. Gemeint ist, dass das Gebäude zwar alt, renovierungsbedürftig oder optisch unattraktiv sein kann, aber das Fundament, die Tragstruktur und der Grundriss in so gutem Zustand sind, dass es sich lohnt, darauf aufzubauen. In gewisser Weise geht es darum, Potenzial zu erkennen – etwas, das auf den ersten Blick vielleicht nicht sichtbar ist.

Diese Vorstellung hat sich in den letzten Jahren stark verbreitet, nicht zuletzt durch die gleichnamige Fernsehserie „Good Bones“, die auf dem amerikanischen Sender HGTV ausgestrahlt wird. Die Show wurde schnell zu einem Publikumsliebling und hat den Ausdruck in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeführt – sowohl in den USA als auch international.

Die TV-Serie „Good Bones“: Wer steckt dahinter?

Zwei Frauen, eine Mission: Mina Stasiak Hawk und Karen Laine

„Good Bones“ ist mehr als nur eine klassische Renovierungsshow – es ist eine Familiengeschichte, ein Empowerment-Projekt und ein visuelles Abenteuer zugleich. Im Mittelpunkt stehen Mina Stasiak Hawk und ihre Mutter Karen E. Laine, die gemeinsam das Unternehmen Two Chicks and a Hammer gegründet haben. Ihr Ziel: heruntergekommene Häuser in ihrer Heimatstadt Indianapolis, Indiana zu kaufen, zu renovieren und in moderne, stilvolle Wohnräume zu verwandeln.

Was „Good Bones“ von anderen Formaten unterscheidet, ist der authentische, bodenständige Ansatz. Mina und Karen konzentrieren sich nicht auf Luxusimmobilien oder teure Materialien, sondern auf kreatives Design, handwerkliches Können und die Wiederbelebung vernachlässigter Stadtviertel. Dabei geht es nicht nur um Profit, sondern auch um Gemeinschaft und Nachhaltigkeit.

Eine Mischung aus Realität, Inspiration und Unterhaltung

Die Sendung zeigt die komplette Reise jedes Projekts – vom ersten Betreten der Ruine bis zur fertigen Übergabe an die neuen Bewohner. Zuschauer erhalten dabei nicht nur Einblicke in den Bauprozess, sondern auch in die Entscheidungsfindung, die emotionalen Herausforderungen und die persönlichen Geschichten der beiden Hauptfiguren. Karen bringt oft ihre juristische Expertise und künstlerische Ader ein, während Mina den wirtschaftlichen und gestalterischen Teil übernimmt. Diese Rollenverteilung ist ein wichtiger Teil des Erfolgsrezepts der Serie.

Die Entwicklung der Serie seit der ersten Staffel

Vom Geheimtipp zur etablierten Marke

„Good Bones“ startete 2016 auf HGTV und wurde zunächst nur regional wahrgenommen. Doch die authentische Ausstrahlung der beiden Protagonistinnen, kombiniert mit der cleveren Inszenierung der Renovierungen, überzeugte schnell ein breites Publikum. Mit jeder Staffel wuchs die Fangemeinde, und mittlerweile gehört die Sendung zu den beliebtesten Formaten im HGTV-Portfolio.

Die einzelnen Staffeln zeigen dabei nicht nur architektonische Entwicklungen, sondern auch die persönliche Reifung der Figuren. Mina wurde Mutter, Karen zog sich teilweise aus dem operativen Geschäft zurück, neue Teammitglieder wurden integriert – und all das wurde in die Sendung eingebunden, was zur Nähe zwischen Publikum und Darstellern beiträgt.

Internationale Bekanntheit durch Streaming-Dienste

In Zeiten von Netflix, Discovery und Amazon Prime finden Formate wie „Good Bones“ schnell den Weg in internationale Wohnzimmer. Die Serie wird mittlerweile in mehreren Sprachen synchronisiert oder mit Untertiteln angeboten, was ihre Reichweite enorm erhöht hat. Auch in Deutschland ist das Format populär – nicht zuletzt durch die zunehmende Begeisterung für Do-it-yourself-Projekte, Interior Design und nachhaltige Stadterneuerung.

MEHR LESEN: Rebound Beziehung – Zwischen emotionaler Heilung und Selbsttäuschung

Die architektonische und soziale Bedeutung von „Good Bones“

Stadterneuerung mit Herz und Verstand

Ein besonderes Augenmerk der Show liegt auf der Wiederbelebung vernachlässigter Stadtviertel in Indianapolis. Die Häuser, die Mina und Karen renovieren, befinden sich oft in strukturschwachen Gegenden, die von Abwanderung, Leerstand und Verwahrlosung geprägt sind. Indem sie in diese Viertel investieren, tragen sie aktiv zur städtebaulichen und sozialen Verbesserung bei.

Dieser Aspekt wird oft übersehen, ist aber zentral für das Konzept von „Good Bones“. Die Häuser werden nicht nur schöner – sie werden Teil einer langfristigen Veränderung. Neue Bewohner, neue Lebensqualität, neue Perspektiven. Die Serie zeigt, dass Immobilienprojekte nicht nur aus finanziellen, sondern auch aus ethischen und gesellschaftlichen Gründen realisiert werden können.

Design-Philosophie: Kombination von Alt und Neu

Ein wiederkehrendes Gestaltungselement in der Serie ist die Kombination von moderner Ausstattung mit ursprünglichen Elementen der Altbauten. Ob freigelegte Ziegelwände, restaurierte Holztreppen oder alte Fensterrahmen – Mina und ihr Team legen großen Wert darauf, den Charakter der Gebäude zu bewahren, während sie sie funktional und ästhetisch aufwerten.

Diese Mischung aus Alt und Neu trifft den Zeitgeist. In einer Ära, in der Nachhaltigkeit und Individualität großgeschrieben werden, bietet „Good Bones“ inspirierende Beispiele dafür, wie man Geschichte und Gegenwart architektonisch miteinander verknüpfen kann.

Warum „Good Bones“ auch ein kulturelles Phänomen ist

Frauen im Bauwesen: Ein starkes Statement

Die Bau- und Renovierungsbranche ist nach wie vor stark männerdominiert. Dass zwei Frauen – Mutter und Tochter – in diesem Bereich erfolgreich agieren und eine eigene TV-Show betreiben, hat eine starke symbolische Wirkung. Mina und Karen gelten inzwischen als Vorbilder für viele junge Frauen, die sich in handwerklichen oder architektonischen Berufen durchsetzen möchten.

Ihr Auftreten ist dabei nie aufgesetzt oder künstlich feministisch – es ist einfach authentisch, kompetent und inspirierend. Das macht „Good Bones“ nicht nur zu einer unterhaltsamen Show, sondern auch zu einem wichtigen Beitrag in der Diskussion um Gleichberechtigung im Beruf.

Community Building und emotionale Tiefe

Was viele Zuschauer an der Serie besonders schätzen, ist der Gemeinschafts Aspekt. Immer wieder werden lokale Handwerker, Nachbarn und Freunde eingebunden. Die Projekte entstehen nicht im Elfenbeinturm, sondern sind fest im Alltag der Stadt verankert. Diese soziale Verwurzelung verleiht der Sendung Tiefe und Relevanz.

Besonders berührend sind Episoden, in denen emotionale Hintergründe der renovierten Häuser thematisiert werden – etwa, wenn ein altes Elternhaus erhalten bleibt oder ein historisches Gebäude vor dem Abriss gerettet wird. Hier wird deutlich, dass Häuser nicht nur aus Beton und Holz bestehen, sondern auch aus Erinnerungen, Träumen und Geschichten.

Fazit: „Good Bones“ ist mehr als nur Fernsehunterhaltung

Die Serie „Good Bones“ steht exemplarisch für eine neue Art von Renovierungsshow, die nicht nur auf Optik und Budget abzielt, sondern auch auf Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und Authentizität. Die Besetzung mit Mina Stasiak Hawk und Karen Laine verleiht dem Format eine starke emotionale und menschliche Note, die es von anderen Produktionen abhebt.

Gleichzeitig zeigt die Show, wie wichtig es ist, in Potenzial zu investieren – nicht nur in Häuser, sondern auch in Menschen und Nachbarschaften. Der Begriff „Good Bones“ wird so zum Symbol für Hoffnung, Entwicklung und die Schönheit, die oft unter der Oberfläche verborgen liegt.

good bones

More From Author

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You May Also Like